Wednesday, July 06, 2016

Medya Berlin/ Prof. Dr. Ümit Özdağ ve Prof. Dr. Yusuf Halaçoglu konferansı Berlin.

Medya Berlinde programta hocam Prof. Dr. Yusuf Halaçoglunun conference çykyşy!


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Published on Jun 25, 2016
MedyaBerlin/der Bundestag hat am 2. Juni dieses Jahres die Ereignisse in den Jahren 1915/16 im damaligen Osmanischen Reich explizit an vier Stellen ihrer Resolution als einen „Völkermord“ an Armeniern bezeichnet.


Zwecks einer kritischen Auseinandersetzung mit den tatsächlichen historischen Fakten um diese Thema laden wir Sie ein, an unserer Fachveranstaltung teilzunehmen und sich mit uns gemeinsam mit diesem Thema zu befassen. Als Historiker und Politiker werden wir dieses Thema aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und dabei auch gerne aufkommende Fragen beantworten.



Wir halten eine Auseinandersetzung in erster Linie auf historischer Ebene für besonders evident, um darüber ein Urteil fällen zu können, ob es sich letztlich um einen „Völkermord“ handelt oder nicht. Die Türkei hat stets den Willen zur Aufarbeitung des Themas betont und sich bereit erklärt, ihre historischen Archive zum Thema in Gänze zu öffnen. Auch das türkische Volk wünscht sich endlich eine Annäherung und Versöhnung mit dem armenischen Volk.



Jedoch ist der Aufarbeitungsprozess zum Erlahmen gekommen, weil Armenien ablehnt, ihrerseits ihre Archive zum Thema zu öffnen oder auch nicht den Vorschlag akzeptiert, eine unabhängige Historikerkommission einzusetzen, die die tatsächlichen historischen Fakten auswertet und dementsprechend eine Empfehlung zu historischen Bewertung der Ereignisse ausspricht. Über diese historische Bewertung kann man schließlich eine juristische Bewertung vornehmen.



Die Abgeordneten im Bundestag haben jedoch ohne historisch fundiertes Wissen und Grundlagenkenntnis eine historische Bewertung vorgenommen und die Urgroßeltern eines ganzen Volkes von heute auf Morgen zu Mördern erklärt. Dazu fehlte ihnen jegliche Legitimation, denn sie sind keine Historiker-innen. Damit wurde das Thema leider politisiert und dieses Vorgehen konnte der historischen Evidenz des Themas in keiner Weise gerecht werden.



Umso mehr hoffen wir, dass wir endlich gemeinsam eine historische Debatte zum Thema führen zu können. In diesem Zusammenhang werden wir mit historischem Archivmaterial , auch mit Unterlagen aus deutschem Staatsarschiv, unsere Thesen belegen und insbesondere auf die deutsche Rolle im Kontext des Ersten Weltkrieges eingehen.



Zudem werden wir auf das Leid der muslimischen Bevölkerung aufmerksam machen, die im Rahmen des Ersten Weltkrieges von armenischen Milizen, Banden und Freischärlern im Osten der heutigen Türkei regelrecht massakriert wurde. Diese Tatsachen finden leider in der öffentlichen Diskussion zum Thema wenig Beachtung. Über 500.000 Türken, meistens Kinder, Frauen und alte Männer wurden von den armenischen Aufständischen ermordet und ihre Dörfer, ihre Häuser niedergebrandt, was die die



damalige osmanische Regierung zu der Umsiedlung der armenischen Bevölkerung in den Kampfgebieten gezwungen hat.



Darüber hinaus werden wir auf die aktuelle politische Bedeutung des Themas eingehen und auch insbesondere das angespannte deutsch-türkische Verhältnis im Lichte dieses Kontextes analysieren.



Als Professoren der Politikwissenschaften sowie der Geschichte und gleichzeitig als gewählte Mitglieder des türkischen Parlaments in Ankara sind wir gewillt mit Ihnen in das Gespräch zu kommen und das wechselseitige Drama der beiden Volksgruppen im Osmanischen Reich in erster Linie aus historischer Ebene zu beleuchten. Leider kommt dieser Ebene in der medialen Aufarbeitung und politischen Auseinandersetzung in Europa wenig Geltung zu, obwohl es mittlerweile 100 Jahre zurückliegt und damit „Geschichte“ ist. In diesem Kontext werden wir anschließend die Politisierung des Themas besprechen.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Mit freundlichen Grüβen

Prof. Dr. Ümit Özdağ Prof. Dr. Yusuf Halaçoglu

Mitglied des türkischen Parlements Mitglied des türkischen Parlements

(Wahlkreis Gaziantep) (Wahlkreis Kayseri)

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